Fishbowl-Diskussion: "Streitgespräche über (Un)Gerechtigkeit. Kleiner Unterschied - großer #Aufschrei"

Marie-Luise, die ihr FSJ Politik 2016/2017 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen absolvierte, organisierte als eigenes Projekt eine Fishbowl-Diskussion über Geschlechterrollen und modernen Feminismus.

Dem Gesetz nach sind Frauen und Männer gleichberechtigt. Frauen studieren, wählen, sorgen für sich selbst. Und dennoch:  Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beträgt 2015 noch immer 21% und eine Frauenquote in Aufsichtsräten von 30% ist nicht die Hälfte. Geschlechterstereotype bestimmen den Alltag, eine Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) zeigt, dass 2014 55% der Befragten angaben, Opfer sexueller Belästigung geworden zu sein.

Wie gleichberechtigt sind Frauen wirklich? Welche Rolle spielt der Feminismus für junge Frauen von heute? Oder kämpft jede_r für sich selbst?

Mit diesen Themen befasste sich die Abendveranstaltung, die am 06. April 2017 in Dresden, unter dem Titel "Kleiner Unterschied - großer #Aufschrei", stattfand. Die Fishbowl-Diskussion war Teil der Reihe "Streitgespräche über (Un)Gerechtigkeit", bei der jeden Monat Themen aufgegriffen werden, die in der Gesellschaft als ungerecht und nicht fair empfunden werden und über die sich die große Masse beklagt.

Um möglichst viele Menschen einzubeziehen lief die Diskussion in einem Fishbowl-Format ab, d.h. es gibt 2 Moderator*innen und 2 Expert*innen, die fest im Kreis sitzen und weitere freie Stühle. Auf diese freien Stühle konnten sich dann Zuschauer*innen setzen und Teil der Diskussion werden und später auch wieder auf seinen*ihren Publikumsplatz zurückgehen.

Als Hauptreferentin konnte die Bloggerin und Autorin Anne Wizorek, die die #Aufschrei-Debatte bei Twitter angefangen hat und ein Buch zu diesem Thema veröffentlichte, gewonnen werden. Außerdem war die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dresden, Frau Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah auf dem Podium anwesend.

Wie Marie zu diesem Thema gekommen ist? Sie schreibt dazu: „Ich habe mich für dieses Thema eigentlich aus reinem Interesse entschieden, da mich das schon lang beschäftigt und ich der Auffassung bin, dass Frauen und Männer heutzutage noch nicht gleichgestellt sind und es sehr viele Punkte gibt, bei denen noch viel Arbeit nötig ist. Sei es beim Lohn, Geschlechterbildern, dem care-gap, sexuellen Übergriffen etc.“.

 

Bild: Streitgespräche von www.kollektivdesign.com